Katzen zusammenführen: Wie es gelingt
Wohnungskatzen fühlen sich mit einem Artgenossen wohler, wenn Frauchen oder Herrchen untertags außer Haus sind. Damit es gelingt, gibt es einiges zu beachten.
Begegnungen zwischen Katzen sind ein Phänomen für sich. Das durfte ich erst kürzlich wieder erleben, als unser neuer Nachbar meine kleine Corona besucht hat. Das erste Mal in acht Jahren hat meine Mietze einen Artgenossen direkt vor sich gehabt, sieht man davon ab, dass sie gerne von ihrem Fensterplatz aus Freigängerkatzen beobachtet.
Katzen unter sich
Die beiden Stubentiger haben einander miauend begrüßt und gegenseitig aufmerksam in Augenschein genommen. Während der Kater von Corona begeistert war und ihr Revier erkundet hat, war meine Mietze eher zurückhaltend und hielt ihren Sicherheitsabstand ein. Dass er sich ihr nähern wollte, hat ihr - den Klagelauten zufolge - gar nicht gefallen. Ganz geheuer war ihr die Situation auch nicht, als er gegangen war. Immer wieder blickte sie zwischen mir und der Eingangstür empört hin und her und hielt nach ihrem "neuen Freund" Ausschau. Würde er wieder zurückgekommen, um ihr "den Hof zu machen"?
Zwei Katzen unter einem Dach
Das Beispiel verdeutlicht, dass bei einer Zusammenführung Katzen entsprechend vorbereitet werden müssen. Damit sich beide wohlfühlen, ist es unerlässlich, dass beide jeweils genügend Bewegungsspielraum, ausreichend Fress- und Trinkmöglichkeiten, Spielsachen und Kletter- sowie Kratzmöglichkeiten haben. Nicht vergessen: Jeder Katze ihre eigene Toilette! Wichtig ist es, beide Katzen gleich gerecht zu behandeln und neutral zu bleiben, falls es zu Revierkämpfen kommt.
Welche Katze passt zu meiner?
Vor allem für Wohnungskatzen, die sehr viel allein sind, ist ein Artgenosse ideal. Von Vorteil ist, wenn beide kastriert sind. Außerdem sind das Alter, die Rasse, der Charakter und das Geschlecht der beiden zu berücksichtigen, soll das Zusammenleben harmonisch verlaufen. Bei Katzen ist es ähnlich wie bei Menschen - entweder sie verstehen sich von Anfang an gut, oder es dauert Wochen oder Monate, bis sich beide aneinander gewöhnt haben.
Wer ist hier der Boss?
Bei der Zusammenführung von Katzen weist sich, wer von beiden am Ende das Sagen hat. Wer der Boss zeigt, entscheidet über die Frage nach der Revierverteilung. Ist diese Frage erst einmal geklärt, steht einem friedlichen Zusammenleben nichts mehr im Wege.
Zur Autorin
Sie lieben Katzen? Dann geht es Ihnen wie "Passion Author" Lilli Platzer, die uns in ihren Anekdoten an ihrem abwechslungsreichen Alltag mit ihrem flauschigen Vierbeiner teilhaben lässt. Und dabei mit ihren Erlebnissen so manchem Katzenbesitzer aus der Seele spricht.